Crispino e la Comare

Zum 25jährigen Jubiläum 2004 und zur 1200-Jahr-Feier der Stadt Bad Aibling wurde Die Opernbühne e.V. erneut mit einer in Deutschland zu Unrecht in Vergessenheit geratenen (wahrscheinlich hier nie gespielten) Oper fündig. Die komische Oper der komponierenden Brüder Federico & Luigi Ricci hielt sich - neben dem Schaffen Verdis! - das gesamte 19. Jahrhundert auf den Spielplänen und hatte noch 1919 an der New Yorker MET durchschlagenden Erfolg. Das Werk, das das Grimmsche Märchen vom „Gevatter Tod“ nach Venedig versetze, ist eine der wenigen italienischen Opern mit einem übersinnlichen Stoff und nach Donizettis „Don Pasquale“ das letzte im bedeutenden Traditionsstrang der neapolitanischen Opera Buffa. Die Komponisten würzten es zudem mit einer kräftigen Portion wienerischer Walzerseligkeit.

Crispino und die Fee Comare
(Crispino e la Comare)
 Melodramma giocoso in 3 Akten
 von  Federico und Luigi Ricci
Text von Francesco Maria Piave
deutsche Übersetzung von Georg Hermansdorfer

 Uraufführung: 28.2.1850 Teatro S. Benedetto, Venedig

 Solisten:

Crispino, ein Schuster 

Klaus Reiter

Bariton

Annetta, seine Frau 

Uta Bodensohn

Sopran

La Comare, der Tod 

Christina Millauer

Mezzosopran

Don Asdrubale, ein reicher Geizkragen 

Uwe Pankarz

Bassbariton

Lisetta, seine Nichte 

Raphaela Hinterberger

Sopran

Fabrizio, Doktor 

Christof Högg

Bariton

Mirabolano, Doktor und Apotheker 

Werner Perret

Bass

Contino del Fiore, ein vornehmer Toskaner 

Maurizio Casa

Tenor

Bortolo, Maurer 

Harald Filipitsch

Tenor

 Chor und Orchester der Opernbühne e. V.

Regie: Stefan Vincent Schmidt
Bühnenbild: Stefanie Duckstein
Musikalische Leitung: Georg Hermansdorfer

Inhalt
(Georg Hermansdorfer)

1. Akt

 1. Bild: Straßenszene an einem Platz in Venedig im 17. Jahrhundert

Der verarmte Schuster Crispino wird von seinen Nachbarn gehänselt und von den Gläubigern bedrängt. Während Don Asdrubale, ein geiziger Sizilianer, sich in einem Café niederlässt, schmachtet Contino, ein vornehmer Toskaner, seine Geliebte Lisetta, Asdrubales Nichte, an und klagt, dass der reiche Mündelvater gegen eine Heirat sei. Crispinos Ehefrau Annetta, eine Geschichtenverkäuferin, kehrt verzweifelt von ihrer alltäglichen Verkaufstour zurück. Die Gläubiger, allen voran Don Asdrubale, verlangen ihr Geld. Annetta wird von Asdrubale bedrängt, Crispino verlacht und verprügelt, so dass er verzweifelt flieht. - Im Gespräch mit dem Doktor Fabrizio erfährt man, dass Asdrubale seine Nichte wegen der reichen Mitgift selbst heiraten will. Da Lisetta aus Liebe krank geworden ist, soll Doktor Fabrizio sie entweder gefügig machen oder sterben lassen.

 2. Bild: Einsamer Platz an einem Brunnen   

Crispino ist so verzweifelt, dass er sich ertränken will. Da erscheint jedoch die Comare, ein Zwitterwesen zwischen Fee und dem Tod, im Brunnen und erbarmt sich seines Elends. Sie will ihn zu einem berühmten Arzt machen: Er kann von nun an erkennen, ob ein Kranker sterben wird oder nicht; ist die Comare für Crispino bei dem Kranken zu sehen, stirbt er, ist sie nicht am Ort, wird er überleben. Um Crispino fürs Erste von den Gläubigern zu retten, gibt sie ihm noch einen Beutel mit Geld. - Als Annetta kommt, glaubt sie anfangs ihrem Mann nicht, ist jedoch angesichts des Beutels von diesen Neuigkeiten begeistert.

 2. Akt

 Annetta träumt von einem unbeschwerten und luxuriösen Leben. - Die Ärzte und Apotheker hingegen lachen über Crispinos angeberisches Hausschild und über sein seltsames und überhebliches Gebahren. Als er die Gläubiger jedoch auf der Stelle bezahlt, vermuten sie Betrug. Contino kommt mit einer Gruppe von Männern, die den Maurer Bortolo tragen, der durch den Sturz von einem hohen Gerüst schwer verletzt ist. Während die Ärzte ihn aufgeben, verspricht Crispino ihn zu heilen, da er die Comare nicht in der Nähe sieht. Trotz der sehr verwunderlichen Therapie wird Bortolo geheilt, das Volk jubelt nun Crispino als Wunderheiler zu, während die Ärzte Betrug vermuten und die Konkurrenz fürchten.

 3. Akt

1. Bild: Platz wie im 1. Akt

Contino bittet Fabrizio, ihm zur Heirat mit Lisetta zu verhelfen. Angesichts der reichen Belohnung sagt Fabrizio zu.

2. Bild: Mirabolano klagt über den Imageverlust der Ärzte und Apotheker. Als Crispino eintritt, beschimpft er ihn als Scharlatan.

3. Bild: Im Salon bei Don Asdrubale

Alle Ärzte sind versammelt, um Lisetta zu heilen. Sie sind sich einig, dass es sich um einen hoffnungslosen Fall handelt. Als Crispino hinzukommt, verspricht er, nachdem er die Comare nicht sieht, Lisetta zu heilen. Plötzlich bekommt Don Asdrubale einen Herzanfall und stirbt, somit kann Lisetta Contino heiraten und wird sofort gesund. Nun verspottet Crispino die Ärzte.

4. Bild: In Crispinos Salon

Annetta feiert mit Verwandten und Freunden Karneval. Durch ein Missverständnis erzürnt, wirft Crispino bei seiner Ankunft alle Gäste aus dem Haus. Da erscheint die Comare, er wird ohmächtig.

5. Bild: In der Unterwelt

Die Comare zeigt Crispino die Lebenslichter der Menschen. Als sie ihm sein nur noch spärlich flackerndes Licht präsentiert, ist er entsetzt und bittet, noch ein letztes Mal seine Familie sehen zu dürfen. Verzweifelt verspricht er in Zukunft ein guter Ehemann und Vater zu sein. Da lässt sich die Comare noch einmal erweichen.

6. Bild: In Crispinos Salon

Die Familie und die Freunde umgeben den bewusstlosen Crispino, als dieser plötzlich wieder zu sich kommt. Alle sind überglücklich und er schwört, dass er sich in Zukunft bessern werde.

 

Korrepetition

Frieda Paternoster, Georg Hermansdorfer, Margret Kahnt-Barnes

Souffleuse

Linda Parzinger

Choreinstudierung

Georg Hermansdorfer

Bauten

James Barnes, Thomas Parzinger

Kostüme

Michaela Reinel

Beleuchtung

Show Partner e.K.

Bühneninspizienz

Thomas Parzinger

Maske

Marianne Sabo

Organisatorische Gesamtleitung

James Barnes

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13 Mai, 2021